14 Borghorster Juden kamen nach Riga Samstag, 04. März 2006 | Quelle: Westfälische Nachrichten (Steinfurt) -gun- Borghorst. 14 Juden aus Borghorst sind am 13. Dezember 1941 nach Riga deportiert worden. 14 von Tausenden, die im so genannten Reichsjudenghetto oder später in einem der Konzentrationslager ermordet wurden. Über die Schicksale der Juden, beispielhaft an zwei Münsteranern, berichtete gestern Abend Winfried Nachtwei im Steinfurter Bürgersaal. Der Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen war auf Einladung der Aktion Stolpersteine und der VHS gekommen. Mit Bussen, so Nachtwei, seien die Juden Ende 1941 zu einer zentralen Stelle nach Münster gebracht worden. Überlebende schilderten, die Stimmung sei voller Angst und Ungewissheit gewesen. Allerdings, so hat der Politiker und studierte Historiker bei seinen jahrelangen Recherchen erfahren, hätten die Juden zu diesem Zeitpunkt angenommen, sie würden zum Arbeitsdienst im Osten eingesetzt. Nachtwei spannte den Bogen gestern Abend weit: Von den Vorbereitungen für die Transporte aus Deutschland, insbesondere die Ermordnung der Rigaer Juden am Blutsonntag, bis zum heutigen Gedenken an die Gräueltaten der Nationalsozialisten. Der Politiker selbst war seit Ende der 80er Jahre mehrfach in Riga unter anderem mit Juden aus Münster, die das Ghetto überlebt haben.