WN, Axel Roll Mi., 15.01.2014 Abbruch der Villa Heimann für das geplante Mahnmal Von der Villa bleibt nur ein U Die nördliche Giebelwand der Villa Heimann soll für das geplante Mahnmal erhalten bleiben. Zur Abstützung müssen Teile der Längsseiten vom Abbruch verschont werden. Foto: Axel Roll Borghorst - Ein U soll bleiben. Schon allein aus statischen Gründen. Die komplette nördliche Giebelwand der Villa Heimann, von der Straße aus gesehen die Stirnseite rechts, soll fünf Meter hoch als das geplante Mahnmal erhalten bleiben. Und damit die Mauer vom Sturm nicht umgepustet wird, sollen Teile der beiden Längsseiten ebenfalls stehen bleiben – inklusive der Innenwände, die weitere Stabilität geben sollen. Mitte nächsten Jahres könnte der Teilabriss der Villa über die Bühne gehen, wie Technischer Beige-ordneter Reinhard Niewerth auf Anfrage erläuterte. „Wir wollen die Abrissarbeiten im Mai oder Juni ausschreiben“, so der Baudezernent. Wie das Mahnmal dann später genau aussehen soll, darüber soll die Politik entscheiden. Niewerth: „Da warten wir auf Signale aus den Ausschüssen.“ Die Fraktionen werden sich jetzt im Rahmen der Haushaltsplanberatungen Gedanken darüber machen, ob und wieviel Geld sie für die Erinnerung an das jüdische Leben in der Stadt locker machen wollen – und können. Reinhard Niewerth legt Wert darauf, dass von dem Mauerwerk auch die charakteristischen Fenster mit ihren Verzierungen erhalten bleiben. Darum muss die Wand eine Höhe von wenigstens fünf Metern haben. Logisch, dass die Planer dabei besonderes Augenmerk auf die Standsicherheit legen. Weiterhin darf der Neubau der dahinterliegenden Feuerwache durch das Villen-Relikt natürlich nicht behindert werden. Mit dem Bau des Gerätehauses soll vier bis sechs Wochen nach dem Abbruch der Villa gestartet werden. Die Vorbereitungen dafür laufen laut Reinhard Niewerth auf Hochtouren. Kurz vor Weihnachten gab es mit dem Planungsbüro noch eine lange Sitzung, in der alle Details auch mit der Feuerwehrlei-tung abgesprochen wurden. In der Februarzusammenkunft des Bauausschusses wird Niewerth die Planungen bis ins Kleinste vorstellen, damit sich die Politiker ein umfassendes Bild über das Mammut-Projekt machen können. Niewerth wörtlich: „Niemand soll später sagen können, er habe etwas nicht gewusst.“ Die Ausschreibungen werden in naher Zukunft ebenfalls vorbereitet. Alle Arbeiten sollen öffentlich vergeben werden. „Jeder kann teilnehmen“, so Reinhard Niewerth, „wir wollen für jeden Auftrag den optimalen Anbieter finden.“ Der Neubau der Feuerwache in Borghorst wird die Stadt unterm Strich rund 4,8 Millionen Euro kosten und ist damit eines der größten Hochbauprojekte der vergangenen Jahre.