Di., 09.11.2010 Steinfurt Appell an Toleranz und Mitmenschlichkeit Von Dirk Drunkenmölle Burgsteinfurt - Auch 72 Jahre, nachdem in Deutschland die Synagogen gebrannt haben, sind die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft nicht vergessen. Auf Einladung der Ökumenischen Ei-ne-Welt-Gruppe und der Stolperstein-Initiative sich haben gestern Abend rund 50 Bürger der Stadt am Gedenkstein des ehemaligen jüdischen Gotteshauses in der Kautenstege versammelt, um die Er-innerung an Menschen wachzuhalten, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt, deportiert und in den Konzentrations- und Arbeitslagern ermordet worden sind. Es wurde Kerzen angezündet. Schüler der Musikschule sorgten für die musikalische Begleitung. Erwin Neupert, Hildegard von den Driesch und Ursula Kunze appellierten an die Menschen, das Anderssein zu tolerieren und jedem Menschen, gleich welcher Herkunft und Religion, zu respektieren. Erinnert wurde an jüdische Mitbürger, deren Familien zerstört wurden, an die Gräben, die einst evangelische und katholische Christen in Burgsteinfurt getrennt haben. Ursula Schonschor vom Migrationsdienst der Evangelischen Jugendhilfe rief dazu auf, das Miteinander mit Menschen zu fördern, die heute oftmals aufgrund ihrer Herkunft an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Im Rahmen der ökumenischen Friedensdekade fand im Anschluss eine Andacht in der Großen Kirche statt. Friedrich Feldhoff stellte dort Auszüge aus Valentin Sengers Buch „Kaiserhofstraße 12“ vor. Der Bratschist Ulrich von Wrochem spielte dazu Werke jüdischer Komponisten, die ins Exil fliehen konnten. Foto: Drunkenmölle