WN, 17.10.2007 Die Musik der Juden Gedenken an die Pogromnacht -gun- Borghorst, Es ist die Musik der Juden, die Petra und Klaus Spellmeyer am 9. November (Freitag) spielen werden. Mit jiddischen Liedern wollen die Borghorster in diesem Jahr an die Pogromnacht 1938 erinnern. Damals war von den Nationalsozialisten auch die Synagoge an der Lechtestraße durch ein Feuer zerstört worden. Organisiert wird die Gedenkveranstaltung wieder vom SPD-Ortsverein zusammen mit der Initiative „Stolpersteine". Beginn ist, wie SPD-Vorsitzender Alfred Vages erklärte, ganz bewusst um '18 Uhr am Gedenkstein: „Damit auch die Bevölkerimg aufmerksam wird." Das gemeinsame Erinnern an die Gräueltaten der Nazis war am Montagabend nur eines der Themen bei der Sitzung der „Stolpersteine". Reinhard Niewerth hatte Post aus Köln bekommen. Darin nannte der Kölner Künstler Gunter Demnig den 3. Juni 2008 als Datum für das Verlegen weiterer Stolpersteine in Borghorst. Vermutlich werden dies die letzten Steine sein. Davon gehen zum jetztigen Zeitpunkt zumindest die Mitglieder der Dokumentationsgruppe aus. Weitere Angehörige jüdischer Familien, die Borghorst in den 30er Jahren verlassen haben, um vor dem Nazi-Regime zu fliehen, konnten in den bisherigen Unterlagen nicht gefunden werden. Noch einmal zwölf Steine sollen im Sommer von Demnig gelegt werden. Die meisten Informationen dafür konnten bereits zusammengetragen werden. Um zu vermeiden, dass in verschiedenen Orten Steine für dieselben Personen gelegt werden, haben die Borghorster in den vergangenen Wochen auch Kontakt mit Horstmar, Laer und Frankfurt aufgenommen. Intensiv will sich die Bürgerinitiative in nächster Zeit auch mit dem Erhalt der Villa Heimann beschäftigen. Insbesondere im Hinblick auf eine geplante Bebauung des ehemaligen Wattendorff-Geländes (die WN berichteten). Ein Konzept, das in seiner Umsetzung realistisch ist, soll entwickelt werden.