Eine Villa für den Dialog Borghorst - Ein interreligiöses Zentrum wünscht sich die "Initiative Stolpersteine Steinfurt" in der Villa Heimann an der Wattendorff-Straße. Bernard Hillebrand überreichte Bürgermeister Andreas Hoge jetzt einen entsprechenden Antrag, dem dieser nach Aussagen Hillebrands wohlwollend gegenüber steht. "Hemmschwellen und Vorurteile zwischen den Religionen sollen mit dem interreligiösen Zentrum überwunden werden", hofft Bernard Hillebrand. Auf einer Versammlung der Initiative am Montagabend im Borghorster Heimathaus brachte Hillebrand das Thema zur Sprache. Die Villa Heimann gehörte einst der jüdischen Familie Albert und Frieda Heimann, die im Dezember 1941 nach Riga deportiert und dort im November 1943 ermordet wurde. Heute befindet sich die Villa im Besitz der Stadt, ist jedoch ungenutzt dem Verfall preisgegeben. Nach Vorstellungen der Stolperstein-Initiative sollen im Erdgeschoss Räumlichkeiten für eine Dauerausstellung mit Zeugnissen deportierter jüdischer Bürger entstehen. Dabei ist angedacht, mit "modernen Mitteln" der Präsentation zu arbeiten, um besonders auch Jugendliche anzusprechen. Der Blick soll aber nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch auf die Gegenwart und in die Zukunft gerichtet werden. So könnte das Obergeschoss nach Vorstellungen der Initiative als interreligiöses Tagungs-sowie Begegnungszentrum dienen und verschiedenen Religionsgemeinschaften des Kreises Steinfurt für gemeinsame Vorträge und Tagungen zur Verfügung stehen. Wird das Projekt realisiert, soll das Haus in Trägerschaft einer Stiftung des Kreises und von privaten Förderern geführt werden. Zurzeit wird auf den Ratsbeschluss zu diesem Vorhaben gewartet. Die Initiative wird sich derweil über mögliche Finanzierungsmodelle und weitere Details Gedanken machen. - nix Mitglieder der Borghorster Initiative Stolpersteine besprechen die Pläne für ein interreligiöses Zentrum in der Villa Heimann. MZ-Foto: Nix Mittwoch, 30. Januar 2008 | Quelle: Münstersche Zeitung (Steinfurt)