http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Steinfurt/Steinfurt/Gedenken-die-Reichspogromnacht-vor-75-Jahren-Nur-der-Schluessel-blieb-uebrig So., 10.11.2013 Gedenken die Reichspogromnacht vor 75 Jahren Nur der Schlüssel blieb übrig Im Heimathaus hörten die Teilnehmer der Gedenkstunde einen interessanten Vortrag über die Pogromnacht in Borghorst. Foto: ka Borghorst - Mit Kerzen haben die Steinfurter Initiative Stolpersteine und der SPD-Ortsverein am Samstag den Umriss der Borghorster Synagoge abgebildet. Zum 75. Mal jährte sich die Nacht, in der jüdische Familien in ganz Deutschland überfallen und ausgeplündert wurden. Neben zahlreichen Häusern wurden an die 1400 Synagogen angezündet und verbrannt. Versuchten Feuerwehren zu löschen, so wurden sie oft unter Strafandrohung von Nationalsozialisten daran gehindert. Auch die Borghorster Synagoge an der Lechtestraße wurde in der Reichspogromnacht zerstört. Alfred Voges, stellvertretender Bürgermeister, erinnerte an die erste Borghorster Veranstaltung von vor 25 Jahren. „Hier wohnen Leute, die so eine Erinnerung nicht gut finden, hat man uns damals gewarnt“, berichtete Voges. Doch man sei immer von der Wichtigkeit der Veranstaltung überzeugt gewesen. Auf dem Platz der Synagoge schilderte Angelika Scho ihre Gedanken in dem Gedicht „9. November 2013“. Darin heißt es: „Ein brandiges Echo in der Luft bleibt.“ Heide Bertram trug ein jiddisches Lied vor. Schweigend gingen die Teilnehmer dann zum Heimathaus. Alfred Kühlkamp, Zweiter Vorsitzender des Heimatvereins, begrüßte die Gäste und erinnerte an die Geschichte. „Machtergreifung, Gleichschaltung – die Pogromnacht war ein erster schrecklicher Höhepunkt der Judenverfolgung“, so Kühlkamp. Nur Schlüssel und Kette der Synagoge sind übrig geblieben, erzählte Kühlkamp. Im Heimathaus hörten die Teilnehmer einen interessanten Vortrag von Mechthild Upmann über die Pogromnacht. Beate Kater trug Erinnerungen an die Borghorster Familie Heimann vor. Als Zeitzeugin erinnerte sich Jutta Pajenkamp-Rhode an die Ereignisse. Mit einem weiteren jiddischen Lied von Heide Bertram schloss die Veranstaltung.