Gedenktafel für jüdische NS-Opfer Von Matthias Lehmkuhl am 4.04.2008 19:01 Uhr HORTSMAR Die Gedenktafel für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Horstmar ist beschlossene Sache. Über die näheren Umstände der Anbringung herrschte im Ausschuss für Jugend, Sport, Soziales, Kultur und Heimatpflege jedoch keine Einigkeit. Dem Antrag der Initiative „Stolpersteine Horstmar“ auf Haushaltsmittel für ein Erinnerungsdenkmal, das auf die 32 bekannten jüdischen Opfer der NS-Zeit aus Horstmar hinweist, entsprach der Ausschuss am Donnerstagabend zwar einstimmig. Aber über den Standort, die Beschaffenheit und die Größe dieser Gedenktafel konnten sich die Kommunalpolitiker mit den Initiatoren noch nicht einigen. Initiative will Tafel am Rathaus Hauptstreitpunkt war der von der Initiative angestrebte Standort der Tafel. Anna-Maria Vossenberg von der Initiative erläuterte, weshalb das Rathaus für sie der geeignete Standort Die Initiative will, dass die neue sei: „Die Juden waren Horstmarer Bürger und Kaufleute wie du und ich.“ Desweiteren habe Gedenktafel neben dieser Tafel am sie mit ehemalig in Horstmar sesshaften Juden intensive Gespräche geführt. Die jetzt in den Rathaus angebracht wird. Foto: Matthias Lehmkuhl USA lebenden Angehörigen seien der Auffassung gewesen, dass eine Erinnerungstafel nicht kleiner sein dürfe als die anderen Tafeln am Horstmarer Rathaus. Ausschuss-Vorsitzende hat Angst vor Überflutung Jutta Janßen, Vorsitzende des Ausschusses, äußerte in diesem Zusammenhang die Befürchtung, das Rathauses werde mit Gedenktafeln überflutet. „Warum dürfen die Vertrieben eine Erinnerungstafel an das Rathaus anbringen und wir nicht?“, hielt Dr. Reinhard Stahl dagegen, Mitglied der Initiative und Horstmarer Ratsherr. Bürgermeister Wenking ist für den Standort Synagoge Bürgermeister Robert Wenking wehrte sich vor allem gegen den Versuch einer „Fremdbestimmung“. „Während jeder Stadtführung ist die Gossenstraße einer der Anlaufpunkte, an dem die Geschichte der Horstmarer Juden ausführlich referiert wird.“ Der ehemalige Standort der Synagoge sei als Ort für die Gedenktafel zu bevorzugen. Beide Seiten einigten sich schließlich darauf, dass ein Gremium bestehend aus der Initiative und kommunalen Politikern einen Kompromiss über Standort und Größe der Erinnerungstafel finden soll. Copyright © Lensing Medien GmbH & Co. KG