WN 16 06 2007 Initiative kämpft gegen das Vergessen und für Versöhnung Rat stimmt Verlegung von Stolpersteinen zu -abi- Horstmar. „Zukunft braucht Erinnerung", betont die Initiative Stolpersteine, die gegen das Vergessen kämpft. Die Runde um Anna-Maria Vossenberg und Bernhard Haschke sieht ihre Arbeit als ein „Stück Versöhnung mit der Vergangenheit" an und erfreut sich wachsender Resonanz. Das wurde während eines Gesprächs- und Informationsabends im Hotel-Restaurant „Holskenbänd" deutlich, zu dem auch Bürgermeister Robert Wenking und die Fraktionsvorsitzenden eingeladen worden waren. Der Verwaltungsspitze und den Kommunalpolitikern lag zur Ratssitzung am Donnerstagabend dann ein Antrag der Initiative vor. Darin bitten Rita Scharf, Anne-Marie Vossenberg, Bernhard Haschke und .Axel Boddenberg darum, mehrere Gedenksteine in der Stadt Horstmar vor den Häusern ehemaliger jüdischer Mitbewohner verlegen zu dürfen. Da die Fußwege vor den betroffenen Gebäuden meistens städtischer Grund sind, benötigten die Initiatoren der Zustimmung des Rates. Dieser entsprach einheitlich der Bitte der Antragsteller. Voraussetzung ist allerdings, dass die Grundstückeigentümer der betroffenen Wohn- und Geschäftshäuser zustimmen. Von der Arbeit der „Stolperstein-Akteure" konnten sich die Besucher des Infoabends ein Bild machen. Dafür sorgte die Präsentation von Anna-Maria Vossenberg, die die bisherigen Ergebnisse schilderte. So konnten bisher bereits 32 Personen dokumentiert werden. Als Mahnung seien die Stolpersteine zu verstehen, die der Künstler Gunter Demnig in zahlreichen Städten Europas bereits verlegt hat. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", lautet ein Zitat des Kölners. Auf dieses beruft sich auch die Horstmarer Initiative, die sich über jede Information, egal, ob mündlich oder schriftlich freut. Das hilft bei der oft mühevollen Recherche. Dabei sind Kontakte zu Überlebenden von besonderer Bedeutung, ebenso wie der rege E-Mail-Austausch mit den weltweit verstreut lebenden Nachkommen. Die Horstmarer Initiative plant, die zahlreichen Briefe, Dokumente und Fotos aus ver-schiedenen Archiven, Museen oder der Gedenkstätte Yad Vashem langfristig in eine umfassende Dokumentation einfließen zu lassen. „Unsere Arbeit soll ein konkretes Zeichen gegen das Vergessen sein und ein friedliches Zusammenleben in der Zukunft, geprägt von Toleranz und Respekt vor dem Anderen, ermöglichen", heißt es in einem Informationsblatt der Initiative. Wer bei dieser mitarbeiten und sie bei ihrer Recherchearbeit unterstützen möchte, wird gebeten, sich bei Anna-Maria Vossenberg (Telefon 0 25 58177 33) oder Bernhard Haschke (Telefon 0 25 58/6 57), jeweils erst nach 18 Uhr, zu melden.