Mo., 21.02.2011 Horstmar Schicksal der Juden bewegt HorstmaR/Burgsteinfurt - Lernen außerhalb des Klassenzimmers, das war das Ziel der 30 Schüler des Gymnasiums Arnoldinum, die sich jetzt auf dem Rathausplatz in Horstmar versammelten. Anlässlich des Themas „Judentum“ im Religionsunterricht der Jahrgangsstufe sieben wurde auf das Projekt „Stolpersteine“ aufmerksam gemacht. Zur Vertiefung fand eine Begehung unter der sachkundigen und engagierten Leitung von Anna-Maria Vossenberg zu den mehr als 30 Stolpersteinen in Horstmar, dem zweiten Lernstandort des Arnoldinums statt. Anna-Maria Vossenberg wusste aus ihren eigenen Recherchen den Namen auf den Stolpersteinen ein Gesicht und ein Schicksal zu verleihen, was ihre jungen Zuhörer sichtlich bewegte. Auf der Wande-rung quer durch Horstmar erfuhren die Schüler viel zu den verschiedenen jüdischen Familien, die während des Nationalsozialismus gedemütigt, aus ihrer Heimat vertrieben, deportiert und getötet wurden. Des Weiteren wurde auch der ehemalige Standort der Synagoge besichtigt. Anschauungsma-terial wie ein jüdischer Originalausweis (eine so genannte „Kennkarte“) und verschiedene Fotos der Familien gingen interessiert von Hand zu Hand. Besondere Betroffenheit zeigte sich bei den Schicksa-len von Gleichaltrigen. Aus der Arbeit an dem Projekt „Stolpersteine“ wussten sowohl Anna-Maria Vossenberg als auch der ehemalige Lehrer des Arnoldinums Karl Friedrich Herhaus viel über ihre Kontaktaufnahme zu Ver-wandten der Betroffenen zu berichten und zeigten, wie lebendig dieser Abschnitt der Geschichte immer noch ist. Mit vielen Fragen im Kopf kehrte die Gruppe unter der Leitung von Mareike Mathmann wieder in den Klassenraum zurück. Einige Fragen wurden gleich im Klassenzimmer besprochen, andere sicherlich nach Hause zu den Eltern und Großeltern getragen.