Schicksal geht ans Herz Donnerstag, 25. Mai 2006 | Quelle: Westfälische Nachrichten (Steinfurt) -gun- Borghorst. Das Schicksal der kleinen Lore ging auch den Sponsoren ans Herz. Während ihre Mutter als einzige Jüdin aus dem Konzentrationslager zurückkehrte nach Borghorst, wurden das Mädchen und ihr Vater von den Nazis ermordet. Bilder aus der Zeit vor der Deportation zeigten eine glückliche Familie. Einen Eindruck davon bekamen am Dienstagabend all diejenigen, die die Initiative Stolpersteine in den vergangenen Monaten finanziell unterstützt haben. Sie waren zu einer Informationsveranstaltung ins Rathaus eingeladen. Als Dankeschön. Von der Idee, auch Stolpersteine in Borghorst verlegen zu lassen, bis zu einer Kurzfassung der umfangreichen Dokumentation jüdischen Lebens vor Ort die Mitglieder der Bürgerinitiative gaben ihren Gästen einen Überblick über die Aktivitäten im zurückliegenden Jahr. Anschließend warfen sie einen Blick in die nahe Zukunft. Für den 19. Juni hat sich der Kölner Künstler Gunter Demnig angemeldet. Dann wird er vor den ersten vier Häusern in Borghorst Stolpersteine verlegen. Gegen 14 Uhr wird er am Heimathaus erwartet. Zurzeit wird noch an einem Rahmenprogramm für die Verlegung gefeilt. Fest steht, dass noch einmal an die Familie erinnert werden soll. Auch literarische Beiträge sind an diesem Nachmittag geplant. Eingelassen werden die Steine vor der Villa Heimann an der Anton-Wattendorff-Straße, vor dem Haus von Sidonie und Salomon Hertz (heute Schwanen-Apotheke), vor dem Haus Gumprich (Nikomedesstraße 1) sowie auf der Alten Lindenstraße, wo Philipp Eichenwald mit seiner Familie gelebt hat.