Schönste Synagoge der Niederlande Freitag, 01. September 2006 | Quelle: Westfälische Nachrichten (Steinfurt) Burgsteinfurt. Eingeladen von der Initiative Stolpersteine hat eine Gruppe von Steinfurter Bürgern die Synagoge in Enschede besucht. Marc Temme, der auch in der Initiative mitarbeitet und über gute Kenntnisse des jüdischen Gemeindelebens verfügt, führte die Gruppe durch das beeindruckende Gebäude. Die schönste Synagoge der Niederlande, wie sie in der Literatur genannt wird, wurde 1928 erbaut im orientalischen, vom Art déco beeinflussten Baustil für eine Gemeinde von damals fast 1200 Mitgliedern. Das Gebäude überlebte die deutsche Besatzung, die Mehrheit der Gemeindemitglieder aber nicht. Die meisten Enscheder Juden wurden nach 1940 interniert und in die Vernichtungslager deportiert. Heute hat die Gemeinde noch 70 Mitglieder. Von 2001 bis 2004 wurde die Synagoge mit großer kunstgeschichtlicher Sensibilität renoviert und vermittelt jetzt einen authentischen Eindruck von jüdischer Religion und Kultur vor der Schoah. Im prächtigen Kuppelsaal, der großen Schul, erläuterte Marc Temme das Besondere des jüdischen Gottesdienstes. Ein Besuch, der von allen Teilnehmern als äußerst interessant bewertet wurde. Am Sonntag (3. September) ist Tag der offenen Tür in der Synagoge in der Prinsestraat 16, zehn Minuten vom Bahnhof entfernt. Sie kann dann von 11 bis 16 Uhr kostenlos besichtigt werden, aber auch, gegen einen kleinen Eintritt, an allen anderen Sonntagen. Ein Besuch, der sich lohnt, schreibt die Initiative.