Sein Foto ging um die Welt -ka- Borghorst. Die Plattenkamera und das Stativ waren aus Holz, als Alfred Homann sein wichtiges Zeitdokument von der Reichskristallnacht machte: Die brennende Synagoge in Borghorst. Heute ist er immer noch mit einer Kleinbildkamera anzutreffen. Die Entwicklung des neuen BWS-Zentrums hat er aufgenommen. Am Karfreitag (21. März) wird der Hobbyfotograf 90 Jahre alt. Es war am 9. November 1938, als Homann in der Nacht mit seinem Vater im Garten an der Lechtestraße stand. Die Synagoge brannte und wurde von der Feuerwehr nicht gelöscht. Nur die benachbarten Häuser durften geschützt werden, Zuschauer wurden von der Polizei zurückgewiesen. Sein Vater schickte ihn zurück, um das eigene, mit Strohdocken eingedeckte Haus zu beobachten. „Da kam mir der Gedanke, nimm die Kiste mit“, erzählt Homann. „Sechs Minuten habe ich belichtet“, erinnert sich der Amateur an technische Einzelheiten von der einzigen Aufnahme dieses schrecklichen Geschehens. Der Borghorster traute sich nicht, das Bild sofort entwickeln zu lassen. Erst ein halbes Jahr später ging er in ein Labor. Als die Jüdin Sidone Hertz 1945 nach Borghorst zurückkam, holte er das Foto aus dem Versteck. Sie nahm es mit in die USA, wo es in Zeitungen veröffentlicht wurde. URL: http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/kreis_steinfurt/steinfurt/?em_cnt=221426&em_loc=31 © Westfälische Nachrichten - Alle Rechte vorbehalten 2008