westline-Archiv Stolpersteine für die Stadt Gronau. „Stolpersteine“ – so heißt die Aktion, mit der der Kölner Bildhauer Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit erinnert, in dem er vor ihrem letzten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir verlegt. Mehr als 12 500 „Stolpersteine“ hat Demnig inzwischen in mehr als 270 Städten Deutschlands verlegt, außerdem erinnern Steine in Orten Österreichs und Ungarns an die Verfolgten des Naziregimes.Auch in Gronau soll es demnächst „Stolpersteine“ geben –einstimmig hat der Rat auf Antrag von SPD-Ratsmitglied Günter Walkowiak einen entsprechenden Beschluss gefasst. Inzwischen hat eine Arbeitsgruppe, der neben dem Ersten Beigeordneten und Kulturdezernenten Dr. Markus Büning auch Stadtarchivar Gerd Lippert sowie Norbert Diekmann und Eckhard Bohn angehören, die Arbeit aufgenommen. Das bestätigte jetzt Dr. Büning auf Anfrage der WN.„Wichtig ist uns, dass wir mit dieser Aktion nicht nur der Opfer des Antisemitismus gedenken, sondern aller Opfer, die unter dem NS-Regime zu leiden hatten – also auch politisch oder religiös Verfolgte oder Homosexuelle“, so der Kulturdezernent. Vor allem die Opfer des Antisemitismus seien dank der bereits vor Jahren geleisteten Recherchearbeit von Norbert Diekmann, bereits weitestgehend bekannt. Für die anderen Opfer gelte es diese Arbeit noch zu leisten.Büning und die Mitglieder der Arbeitsgruppe wollen in die Aktion „Stolpersteine“ möglichst viele gesellschaftlich relevante Gruppen der Stadt, aber auch Schulen und heutige Eigentümer von Häusern, in denen Opfer zur Zeit des NS-Regimes zuletzt gelebt haben, einbinden. „Wir hoffen und wünschen uns, dass es gelingt, viele Menschen für Patenschaften gewinnen zu können“, so Büning.Mit den Steinen vor den Häusern will auch der Künstler Demnig die Erinnerung an die Menschen lebendig halten, die einst hier wohnten. Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHNTE... Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch. Für 95 Euro kann jeder eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines „Stolpersteins“ übernehmen. Freitag, 07. März 2008 | Quelle: Westfälische Nachrichten (Gronau)