Synagogen-Gedenkstein mit Hakenkreuz geschändet Rheine. Üble Schmiereien mit Hakenkreuzen und SS-Zeichen an Gedenkstätten in Rheine beschäftigten am Montag die Staatsschutzabteilung der Polizei sowie die Stadtverwaltung Rheine. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde der Gedenkstein an der Ecke Salzbergener Straße/Neuenkirchener Straße, der an die ehemalige jüdische Synagoge sowie an das Geschehen in der Reichpogromnacht erinnert, mit einem Hakenkreuz beschmiert. Ferner wurde der jüdische Friedhof an der Mühlenstraße mit rechten Parolen und Hakenkreuzen beschmiert. Der Gedenkstein an der „Wir wollen die Schmiererein möglichst schnell wieder beseitigen“, sagte Stadtsprecherin Michael Salzbergener Straße wurde mit einem Hakenkreuz Hövelmann auf Anfrage der MV. Die Angelegenheit sei allerdings zunächst durch das Rechtsamt der geschändet Stadt an den Staatsschutz gemeldet worden. Die Polizei war bereits am Sonntag nach der Meldung des Vorfalls aktiv geworden und hatte den Gedenkstein an der Salzbergener Straße verhüllt. An dem Denkmal, das an den ehemaligen Standort der jüdischen Synagoge in Rheine erinnert, war auch der Gedenkkranz zerstört worden. Auch die Gedenktafel am jüdischen Friedhof an der Mühlenstraße wurde mit SS-Runen und einem Hakenkreuz verunstaltet. Die Auswahl der Ziele lässt auf eine geplante Aktion schließen. Nazischmierereien wurden am Wochenende ferner an der Emstribüne, am Kettelerufer, am Heiliggeist-Platz, an der Riegelstraße und an der Salzbergener Straße entdeckt. Einige der sogenannten Stolpersteine, die an Wohnorte ehemaliger jüdischer Mitbürger erinnern sollen, wurden ebenfalls mit Farbe übersprüht. In derselben Nacht versammelten sich Jugendliche aus der rechten Szene mit Baseballschlägern bewaffnet an der Emstribüne, bedrohten Passanten und brüllten rechtsradikale Parolen. VON JULIAN WEBER URL: http://www.mv-online.de/lokales/kreis_steinfurt/rheine/?em_cnt=215628&em_loc=170 © Münsterländische Volkszeitung - Alle Rechte vorbehalten 2008