WN, Di., 10.12.2013 Gedenkstätte an der Villa Heimann Fragen über Fragen Noch stehen die Bagger vor der Villa Heimann. Im Frühjahr soll es mit dem Abriss ernst werden. Wie eine Gedenkstätte aussehen soll, ist bislang unklar. Foto: Axel Roll Borghorst - Bislang gibt es nicht mehr als einen Beschluss: Von der Villa Heimann soll nicht mehr als eine Ecke zum Gedenken an das Schicksal der jüdischen Familien in Borghorst erhalten bleiben. Welche Ecke? Wie groß? Mit oder ohne Erinnerungstafel? Und vor allen Dingen: Wer soll das alles bezahlen? Von Axel Roll Fragen, auf die bislang niemand eine Antwort hat. Weder die Grün-Alternative Liste, die diesen Kompromissvorschlag vom Teilerhalt der Villa in die Diskussion gebracht hat, noch die Initiative „Stolpersteine“, die nach wie vor für den Gesamterhalt kämpft. Und auch der Technische Beigeordnete Reinhard Niewerth hängt in der Luft: „Wir haben bis heute keine Lösung.“ Wenn bis zum Frühjahr, dann soll die Abbruchbirne für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses kreisen, kein Konzept für den Villen-Eckzahn vorliegt, will der Baudezernent „so viel abreißen, wie für die Feuerwehr notwendig ist. Der Rest bleibt dann erst einmal stehen.“ Inzwischen hat es erste Gespräche zwischen der GAL und den „Stolpersteinen“ gegeben. Nach einem Treffen im Heimathaus waren die Beteiligten ohne konkretes Ergebnis auseinander gegangen. „Die Initiative wollte erst einmal die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht vorbereiten und sich dann in Ruhe Gedanken machen“, wie GAL-Fraktionssprecher Christian Franke auf Anfrage sagte. Inzwischen hat es im Haus von Josef Bergmann eine weitere Unterredung gegeben, bei der die „Stolpersteine“ deutlich gemacht haben, so Bergmann, dass sie weiterhin für den Erhalt der gesamten Fassade kämpfen wollen. In diesem Sinne wollen sie auch den Appell von Christian Franke verstanden wissen: „Kräfte bündeln.“ Der GALier selbst erneuerte im WN-Gespräch diesen Aufruf: „Wir sollten alle an einem Strang ziehen.“ Er hofft aber nach wie vor darauf, dass sich die Initiative auch mit einer Villen-Ecke zufrieden gibt. „Auch wenn ich weiß, wie schwer es den Mitgliedern fällt.“ Völlig ungeklärt ist noch die Frage der Finanzierung einer Gedenkstätte – wie immer sie auch aussehen mag. Fest steht, dass sie nicht durch städtische Mittel bezahlt werden darf. Die GAL hat nach den Worten von Christian Franke Zusagen von Sponsoren in Höhe von knapp 10 000 Euro. Und die „Stolpersteine“ haben bekanntlich ihre ursprünglich für den Erhalt der gesamten Fassade zugesagten 100000 Euro zurückgezogen.