WN Mittwoch, 14. Dezember 2005 „Vor aller Augen" ging es nach Riga Bürgerinitiative erinnert an Deportation der Juden 1941 -gun- Borghorst. Die Kerzen fallen sofort ins Auge. Es ist kurz nach 6 Uhr. Darüber ein Plakat: „Vor aller Augen-. Viele Pendler, die zum Bahnhof kommen, bleiben stehen, schauen sich die Bilder an: Albert und Frieda Heimann, Salomon -und Sidonie Hertz mit ihrer Tochter Lore. Zusammen mit anderen Juden sind sie am 13. Dezember 1941 deportiert worden — vom Borghorster Bahnhof, An diesen Tag erinnern gestern die Mitglieder der Initiative „Stolpersteine". Trotz früher Morgenstunde zeigen sich die meisten Fahrgäste interessiert. Sie fragen nach, nehmen einen der Flyer mit, in dem die Bürgerinitiative noch einmal das Ziel ihres Engagements erklärt. Mit Handzetteln und einem Plakat erinnerten die Mitglieder der Aktion „Stolpersteine" gestern Morgen an die Deportation der Juden am 13. Dezember 1941 vom Borghorster Bahnhof. Unterdessen ist die Dokumentationsgruppe der „Stolpersteine" bei der Suche nach den bis 1938 in Borghorst wohnhaften Juden ein Stück weitergekommen. Die Familie Heimann von der Fürstenstraße (die WN berichteten), ist katholisch und taucht somit irrtümlicherweise in der Meldekartei des Stadtarchivs auf. Zusammen mit den Betreibern des Burgsteinfurker Kinos zeigte die Aktion „Stolpersteine" gestern Abend den Film „Zug des Lebens". Eine Gruppe Juden organisiert in diesem Beitrag einen Zug, der als Deportationszug getarnt 1941 ihr Überleben und ihre Flucht sichern soll.