MZ, 16. Januar 2014 Autor: Detlef Held Wieviel Villa bleibt? BORGHORST Die Diskussion darüber, was letztlich von der Villa Heimann stehen bleiben soll oder muss, entwickelt sich zu einer Dauerbrenner. Klar ist bislang nur, dass man Teile der Villa als Mahnmal der Borghorster Geschichte belassen will (wir berichteten ausführlich). Wieviel »Villa Heimann« stehen bleiben soll, ist noch unklar. Der Technische Beigeordnete Reinhard Niewerth wartet auf politische Entscheidungen. Bis dahin wird nur das abgerissen, was den Neubau der Feuerwache nicht behindert. Doch wie dieses Mahnmal an die Nazi-Vergangenheit aussehen soll, ist derzeit völlig unklar, sagt der Technische Beigeordnete. Mahnmal erhalten "Wir wollen und müssen spätestens im Sommer, möglichst vor den großen Ferien, mit den Arbeiten für die neue Feuerwehrwache Borghorst beginnen. Dazu müssen zumindest Teile der Villa Hei-mann abgerissen werden", erklärt Reinhard Niewerth. Der Antrag der GAL-Fraktion, eine Eckstück der alten Villa als Mahnmal zu erhalten sei zu unpräzise, so Niewerth. Deshalb werde zunächst all das stehen gelassen, was die Bauarbeiten für die Wache nicht behindere. Niewerth: "Wir wollen uns von der Politik oder den Bürgern hinterher nicht nachsagen lassen, wir hätten zu rigoros den Abriss betrieben. Denn was weg ist, ist verloren. Wieder dran flicken geht nicht." Vorstellbar sei, so Niewerth, als Maximum die Giebelwand bis zu einer Höhe von etwa fünf Metern zu erhalten und durch die Seitenwände statisch rechts und links abzustützen, im Winkel oder als "U-Form". Spendengelder? Die Ausgestaltung als Mahnmal liegt dann in den Händen der Politik bzw. der Steinfurtern selber. Auch, wie dies finanziell geschultert werden kann, muss neu überdacht werden. Ob sich das die Steinfurter Initiative "Stolpersteine", die sich damals für den Erhalt der Villa einsetzte und einen Spendenbeitrag von mehr als 50 000 Euro dafür zur Verfügung stellen wollte, wieder einbringt, muss dann ebenfalls geklärt werden. Insgesamt sollte der Erhalt der Villa Heimann 130 000 Euro kosten. Für dieses Geld lagen Zusagen vor, erinnerte Reinhard Niewerth an die Sitzung im letzten Jahr, in der der Abriss der Villa besiegelt wurde. Ob diese Summe wiederum und für ein Mahn mal zur Verfügung steht, sei durchaus fraglich. Die geschätzten Abrisskasten der Villa sind mit 20 000 bis 25 000 Euro veranschlagt. In einem Arbeitsgespräch am 17. Dezember 2013 haben der Leiter der Wehr, Dirk Telgmann, und sein Stellvertreter Franz-Josef Gönner zusammen mit dem Technischen Beigeordnete eine genaue Detailplanung abgestimmt. "Sogar, welche Fliesen wo hin kommen, wurde geregelt" sagt Niewerth. Gerätehaus-Pläne Das Unternehmen "kplan AG" aus Siegen, Spezialist für Feuerwachen und -Gerätehäuser, erstellt derzeit die genauen Ausbaupläne. Diese werden im Bauausschuss am 5. Februar der Politik in allen Einzelheiten vorgestellt und erläutert. Danach erfolgt eine öffentliche Ausschreibung aller voraussichtlich 25 Gewerke. Öffentlich, um aus hochwertigen und zugleich kostengünstigen Angeboten auswählen zu können. Die Gesamtkosten für die Borghorster Feuerwache sind mit 4,8 Millionen Euro im Haushalt eingebracht.