Die Namen niemals vergessen Steinfurt. Das Schicksal der jüdischen Familien, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden, berührt – und soll Mahnung sein. Gegen das Vergessen hat der Kölner Künstler Gunter Demnig bereits in den vergangenen beiden Jahren „Stolpersteine“ in Steinfurt verlegt. Jetzt hat die gleichnamige Bürgerinitiative Demnig erneut beauftragt, Steine in die Bürgersteige vor den Häusern einzulassen, in denen vor der Flucht oder Deportation Juden gelebt haben. Erwartet wird der Künstler, der 1993 die Idee zu dem Projekt „Stolpersteine“ hatte, am kommenden Dienstag (3. Juni). Um 14.30 Uhr wird er am Heimathaus in Borghorst eintreffen. Die ersten drei Gedenksteine werden direkt anschließend vor dem Haus Nikomedesstraße 1 für Else, Gisela und Manfred Gumprich ins Pflaster eingelassen. Danach geht es weiter zur Woortstraße. Vor dem Haus Nummer 5 wird Demnig zwei Steine für Sigmund und Kurt Eichenwald verlegen. Vor der Münsterstraße 61 (heute Volksbank) sollen weitere Messingtafeln an die Familie Löwenstein und Alfred Gumprich erinnern. Anschließend, gegen 16 Uhr, wird die Aktion in Burgsteinfurt fortgesetzt. Drei Steine werden am Bütkamp 8 für Sally, Berta und Ida Michel verlegt. Danach geht es am Drespenhoek weiter, wo es Stolpersteine für Ruth und Paula Hirsch sowie Grete, Paulas Tochter, geben wird. Nächste Station ist die Rottstiege. Dort wird Demnig Steine für Otto und Selma sowie Max und Hedwig Hirsch verlegen. Deren Enkelin Eva Wyman kommt übrigens nicht wie geplant zu diesem Termin. Erst im nächsten Jahr will sie nach Burgsteinfurt reisen, so hat sie in einem Brief geschrieben. Demnigs Besuch endet am Friedhof 44. Hier soll an die Eheleute Hermann und Franziska Michel erinnert werden. VON GUDRUN NIEWÖHNER, STEINFURT 27 · 05 · 08 URL: http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/kreis_steinfurt/steinfurt/?em_cnt=264685&em_loc=31 © Westfälische Nachrichten - Alle Rechte vorbehalten 2008