Mi., 23.10.2013 Von Gudrun Niewöhner Gedenken an der Villa Heimann „Interessant, aber aufwendig“ Wie viel Fassade von der Villa Heimann am Ende stehen bleiben soll, müssen die Kommunalpolitiker entscheiden. Vertreter der GAL treffen sich in der kommenden Woche mit einer Abordnung der Bürgerinitiative „Stolpersteine“. Borghorst - Dass er es lieber gehabt hätte, wenn die Fassade der Villa Heimann komplett erhalten bliebe, aus seiner Meinung hat Baudezernent Reinhard Niewerth in den zurückliegenden Monaten nie ein Geheminis gemacht. Doch der Rat wollte es anders. Niewerth hat nicht lange geschmollt, die demokratische Entscheidung akzeptiert („wie es meine Aufgabe ist“). Und er hat sich auf Bitten der Grün-Alternativen Liste (GAL) daran gemacht, Ideen auf Papier zu bringen, wie neben der neuen Feuerwache künftig würdevoll an das jüdische Leben in Borghorst erinnert werden kann. Christian Franke hat Niewerths Skizzen schon gesehen. Der erste Eindruck des GAL-Sprechers: „Sehr interessant, aber aufwendig.“ Seine Fraktion hatte den Vorschlag gemacht, beim Abbruch der Villa Heimann für den Bau der Wache eine Ecke des Hauses stehen zu lassen und sie in eine Gedenkstätte zu integrieren. Die Bürgerinitiative „Stolpersteine“, die sich wie der Baudezernent für den kompletten Fassaderhalt stark gemacht hatten, hatte diesen Kompromiss zunächst abgelehnt worden. Doch jetzt, fünf Monate nach dem Beschluss, wollen sich Vertreter der Bürgerinitiative und der GAL in der kommenden Woche zusammensetzen „und eine gemeinsame Basis finden“. Franke freut sich über die Gesprächsbereitschaft der Bürgerinitiative: „Unser Ziel sollte sein, die Kräfte zu bündeln“, betonte das GAL-Mitglied auf WN-Anfrage. Zunächst soll es um die inhaltliche Gestaltung der Gedenkstätte gehen. Niewerths neue Pläne könnten da weiterhelfen. Die sehen unter anderem eine Stele aus Granit vor. Spätestens im zweiten Schritt müssen die Initiatoren auch übers Geld reden. Die Spenden, die die Bürgerinitiative „Stolpersteine“ für den Erhalt der Fassade gesammelt hatte, seien zurück an die Geber gegangen, weiß der GAL-Politiker: „Aber vielleicht besteht ja die Möglichkeit, noch einmal mit den Spendern Kontakt auf-zunehmen.“ Das könnte auch nötig sein, denn aus dem städtischen Etat gibt es keinen Cent für die Gedenkstätte. Erst einmal muss sowieso entschieden werden, wie viel von der Fassade überhaupt bleiben soll. Der Baudezernent wartet ab, will sich nicht einmischen. Noch ist genügend Zeit. Weil die politische Diskussion, wie das neue Feuerwehrgerätehaus hochgezogen werden soll, ob nun mit einem Generalunternehmer oder besser nicht, Wochen gedauert hat, geht es erst im kommenden Frühjahr mit den Abbrucharbeiten los.