Hitlerjunge Salomon kommt heute ins Gymnasium Montag, 06. März 2006 | Quelle: Westfälische Nachrichten (Steinfurt) Borghorst. Das Undenkbare war Wirklichkeit. Der Jude Sally Perel rettet sein Leben in der Haut des Feindes als Hitlerjunge Josef Perjel. 1925 wurde Salomon Perel im niedersächsischen Peine geboren. Als Zehnjähriger weicht er mit seiner Familie der braunen Gefahr und zieht nach Lodz. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen flieht er mit seinem Bruder nach Russland. Die Eltern bleiben im Ghetto zurück, wo sie später umkommen. Bei Beginn des Blitzkrieges gegen Russland fällt er in die Hände der deutschen Wehrmacht. Den sicheren Tod vor Augen, erklärt er: Ich bin Volksdeutscher. So wurde aus Sally Perel Josef Perjel. Das Buch "Ich war Hitlerjunge Salomon" ist die autorisierte Autobiografie des Sally Perel, der hier über die Schilderung seiner aberwitzigen Erlebnisse hinaus auch seine Gedanken und Gefühle offen legt, seine Zerrissenheit beschreibt, den inneren Kampf mit dem Hitlerjungen Jupp, der er wirklich war. Aus der Distanz von mehr als 40 Jahren versucht er, die Ergebnisse zu reflektieren und zu bewerten. Die amerikanische Filmakademie nominierte Agnieszka Hollands vieldiskutierten Film Hitlerjunge Salomon, der auf der vorliegenden Geschichte basiert, in der Kategorie Bestes Drehbuch zur Oscar-Preisverleihung. Am heutigen Montag (6. März) kommt Sally Perel um 19 Uhr ins Gymnasium Borghorst. Karten gibt es zum Preis von drei Euro an der Abendkasse. Die Veranstaltung ist eine Kooperation von VHS Steinfurt, Wirtschaftsschulen Städtischem Gymnasium und der Aktion Stolpersteine.