28.10.2010 14:25 Uhr 22. November Letzte Stolpersteine werden verlegt - Gäste aus Amerika HORSTMAR. Am 22. November werden in Horstmar die letzten "Stolpersteine" verlegt. Vor dem Haus Kappenberger Straße 5 werden zukünftig 4 "Stolpersteine" an Fritz und Henny Nathan und ihrer Söhne Kurt und Heinz erinnern. Die Familie flüchtete 1939 in die benachbarten Niederlande. Von dort aus konnten sie 1942 in die USA emigrieren und sind so dem Nazi-Terror entkommen. Zur Verlegung der Stolpersteine werden in Horstmar Freunde der Familie erwartet. Heinz Nathan lebt heute in Florida/USA. Gerne hätte er die Reise in seine alte Heimat angetreten; gesundheitliche Gründe hindern ihn jedoch daran. Spontan entschloss sich daher Andrea Leehan, die Enkeltochter von Grete und Ernst Eichenwald, die Heinz Nathan sehr gut kennt, zusammen mit ihrer Tochter Elisa noch einmal die Heimatstadt ihrer Großeltern zu besuchen um bei der Stolpersteinverlegung dabei zu sein. Zwei Verlegestellen Die zweite Verlegestelle ist ebenfalls in der Kappenberger Straße. Dort stand das Wohnhaus von Else und Moritz Löwenstein auf der heutigen Freistelle hinter dem Geschäft Beiring. Hier lebten die Eheleute mit ihren Kindern Hans (geb. 1921) und Marianne (geb. 1926). Moritz führte gemeinsam mit seinem Bruder Bernhard, der im Elternhaus an der Schöppinger Straße wohnte, den Familienbetrieb, einen Rohproduktenhandel. 1936 wurde der gesamte Besitz der Löwensteins von der Kreissparkasse Burgsteinfurt zwangsversteigert. Moritz zog noch im gleichen Jahr mit seinen Kindern nach Borghorst in das Elternhaus seiner bereits verstorbenen Frau. Wie viele andere jüdischen Familien auch, planten die Brüder Löwenstein, in die USA auszuwandern. In einem Brief aus dem Jahr 1939, den Moritz an Ernst Eichenwald, der zu dem Zeitpunkt in einem englischen Lager interniert war, schrieb, hatte er allerdings schon jegliche Hoffnung auf eine Auswanderung begraben. Leben der Kinder retten Er versuchte jedoch verzweifelt nach einem Weg, das Leben seiner Kinder zu retten. So vertraute er seinen Sohn Hans dem Bruder Bernhard an. Von seinem letzten Geld kaufte er ein notdürftiges Reisegepäck, mit dem er seinen Sohn Hans, den Bruder Bernhard und seinen Schwager Alfred Gumprich ausstattete. Sie sollten versuchen, über die Grenze nach Belgien zu flüchten. wird fortgesetzt