http://www.muensterschezeitung.de/lokales/steinfurt/Geschichte-zum-Anfassen;art1005,1923121?_FRAME=33&_FORMAT=PRINT Lokalnachrichten aus Steinfurt | zurück Geschichte zum Anfassen Mit Vehemenz machte die Borghorster Initative Stolpersteine auf einer Pressekonferenz deutlich, wie wichtig ein Erhalt der Fassade der Villa Heimann beim anstehenden Gerätehaus-Neubau der Feuerwehr ihrer Meinung nach ist. Beate Kater, Josef Bergmann, Mechthild Upmann und Angelika Scho über den Plänen zum Gerätehaus-Neubau mit integrierter Villa Heimann. Die Initiative Stolpersteine möchte zu einer Umsetzung mit allen verfügbaren Mitteln beitragen. (Foto: Steffen Maas) "Ein komplett neuer Zweckbau tut es natürlich auch, ist aber austauschbar", eröffnete Sprecher Josef Bergmann. "Borghorst hat nicht so viele geschichtsträchtige Gebäude. Da würde es gut tun, ein Haus zu erhalten, das an die Jahrhundertwende erinnert", ergänzte seine Mitstreiterin Mechthild Upmann. Die Borghorster Ortsgruppe der Initiative Stolpersteine Steinfurt setzt sich seit 2005 für die Erinnerung an das jüdische Leben ein, zeigte bereits durch viele Aktionen ihr Engagement. Neben der städtebaulichen Bedeutung der Villa Heimann gehe es bei einem Erhalt der Fassade deshalb natürlich auch um "ein Zeichen wider des Vergessens". Angelika Scho unterstrich die ganz andere Qualität, die ein Erhalt im Vergleich zu Geschichte in Druckform hätte: "So ein Gebäude hilft doch, Geschichte zu begreifen und sie anfassen zu können. Für die nachfolgenden Generationen wäre diese Historie so deutlich greifbarer." Das sieht Mechthild Upmann ähnlich: "Das ist doch ein wichtiges Argument. Für viele ist die Villa Heimann mehr als ein altes Haus. Es hilft, die Erinnerung fassbarer zu machen", berichtet die Borghorsterin. Knackpunkt: Kosten Die Entscheidung, ob beim Bauvorhaben des Feuerwehr-Gerätehauses die Variante mit einer integrierten Villa-Fassade gewählt wird, fällen die Politiker im Rat. Knackpunkt dürfte sein, dass das gewünschte Vorhaben wohl mit insgesamt 100 000 Euro Mehrkosten zu Buche schlägt. Ein Problem, dass laut den Mitgliedern der Initiative keines sein muss. So habe die Feuerwehr - die die Ziele der Gruppe unterstützt - bereits Eigenleistungen in Aussicht gestellt, die einen Gegenwert von rund 50 000 Euro hätten. Für die restlichen 50 000 Euro möchte die Initiative sorgen. "6 000 haben wir schon zusammen", freut sich Josef Bergmann. Mit reichlich Briefverkehr hat der Vorsitzende in den vergangenen Wochen schon die Steine für eine Finanzierung der restlichen 44 000 Euro ins Rollen gebracht. Viele Stiftungen hätten generell ihre Unterstützung zugesagt - diese Unterstützung in finanziellen Gegenwert zu wandeln ist die Hauptaufgabe für die Heimatfreunde der Initiative. "Wir arbeiten dran und ruhen uns nicht aus", verspricht Bergmann unermüdlichen Einsatz für ein Stück Borghorster Geschichte. 26.02.2013 19:30 Von Steffen Maas