Ausstellung „Vergessenen begegnen – NS-Opfer aus dem Münsterland“
Eröffnung im Rahmen des Gedenktages „Aktives Gedenken“ am 21.9.2024
Die Wanderausstellung „Vergessenen begegnen“ wird am Samstag, den 21. September 2024 im Rahmen des jährlichen Gedenktages der LWL-Klinik Lengerich „Aktives Erinnern“ eröffnet (gegen 15.45 Uhr). Reguläre Öffnungszeiten und Laufzeit s.u.
In Kooperation mit der LWL-Klinik Lengerich, der AG Stolpersteine des Heimatvereins Lengerich und dem Münsteraner Verein „Spuren Finden“ ist es gelungen, die Wanderausstellung nach Lengerich zu holen.
Das komplette Programm des Gedenktages laden Sie bitte von der Seite des Lengericher Gedenkpfades herunter → PDF
Die Ausstellung
„Vergessenen begegnen“ lädt ein, Menschen aus dem Münsterland zu begegnen, deren Gedenken lange Zeit vergessen blieb. Ihre Schicksale werden stellvertretend für die Geschichte der NS-Verfolgung in unterschiedlichen Opfergruppen erzählt.
Opfergruppen der Ausstellung:
- sog. „Asoziale“
- Homosexuelle
- Opfer der sog. „Euthansie“
- Politischer Widerstand
- Roma und Sinti
- Zeugen Jehovas
- Zwangsarbeiter
Vorgelagerte Stationen geben einen Einblick in das ideologische System des Nationalsozialismus – untermauert mit den entsprechenden Gesetzen – und die Folgen für die Opfer.
Das Herzstück der Ausstellung bilden Tische mit Biographien, wo die Besucher*innen faktisch wie auch emotional die Möglichkeit einer Annäherung an die einzelnen Personen bekommen. Sehbehinderte haben die Möglichkeit die Inhalte auditiv zu erfahren.
Ein besonderer Schwerpunkt für diesen Ausstellungsort gilt den sog. „Euthanasie“-Opfern. Hier sind bei den Biographie-Tischen insbesondere Elli Goldbeck und Irmgard Heiss vertreten. Von Elli Goldbeck sind Prozessakten der „Erbgesundheitsgerichte“ und Teile der Krankenakte erhalten. Das Beispiel ihrer Zwangssterilisation steht stellvertretend v.a. für die menschenverachtenden Auswirkungen des „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ von 1933. Sandra Holtrup M.A. hat diesen Fall recherchiert; Dr. med. Jörg Wittenhaus hat ihn aufbereitet und für die Ausstellung zusammengefasst.
An Hörstationen erzählen „Zweitzeugen“ in Interviews, stellvertretend und auch als Betroffene, die Geschichte einzelner Opfer oder Opfergruppen und geben ihnen eine Stimme gegen das Vergessen.
Die Ausstellung wurde realisiert von einer Vielzahl Beteiligter, insbesondere sind hervorzuheben: P. und M. Schilling (Spuren Finden), K. Adam (Stolpersteine HVL Lengerich / Initiative Stolpersteine Steinfurt), Studierende der MSD/FH Münster unter Leitung von Professorin C. Grönebaum, Ch. Bertels (VHS Münster), G. Flemnitz, W. Burghardt (Rechtl. Grundlagen), L. Krämer, M.L. Ramage (Illustration), K. Hannig (medienforum münster e.V.) u.v.a.
In Kooperation u.a. mit: Regierungspräsidium Münster, Geschichtsort Villa ten Hompel, Stadtarchiv Münster, Landschaftsverband Westfalen-Lippe LWL …
Veranstaltungsort
LWL-Klinik Lengerich, Parkallee 10, 49525 Lengerich
Dauer
24. September bis 12. Oktober 2024
Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag, jeweils 15.00 bis 18.00 Uhr
am 3. Oktober nicht geöffnet
Für Lehrerinnen und Lehrer:
Die Ausstellung kann ohne Führung ab Klasse 8/9 besucht werden.
Vorinformationen über NS-Zeit und Nachbesprechung sind sinnvoll.
Arbeitsmaterial für Schüler:innen wird zur Verfügung gestellt.
Gruppentermine
Termine für Schulklassen und andere Gruppen in Absprache mit:
Peter Schilling pmschilling@t-online.de | Tel.: 0251 316327 oder
Klaus Adam info@stolpersteine-steinfurt.de | Tel.: 05481 3053623
Weitere Informationen:
Bilder der Premiere 2022 (RP Münster) unter:
MSD / FH Münster
Aktueller Podcast mit Biographien und Interviews:
Spotify-Podcast
LWL-Seite „Der Lengericher Gedenkpfad“