Ausstellung „Vergessenen begegnen – NS-Opfer aus dem Münsterland“

19/08/2024 at 17:50

Eröffnung im Rahmen des Gedenktages „Aktives Gedenken“ am 21.9.2024

Vergessenen begegnen, Grafik von M.L. Ramage

Illustration M.L. Ramage

Die Wanderausstellung wird am Samstag, den 21. September 2024 um 17 Uhr im Rahmen des  Gedenktages der LWL-Klinik Lengerich „Aktives Erinnern“ gegen 15.45 Uhr eröffnet. Reguläre Öffnungszeiten und Laufzeit werden noch bekannt gegeben.

In Kooperation mit der LWL-Klinik Lengerich, der AG Stolpersteine des Heimatvereins Lengerich und dem Münsteraner Verein „Spuren Finden“ ist es gelungen, die Wander-Ausstellung nach Lengerich zu holen.

Das komplette Programm des Gedenktages laden Sie bitte von der Seite des Lengericher Gedenkpfad herunter → PDF

Die Ausstellung

„Vergessenen begegnen“ lädt ein, Menschen aus dem Münsterland zu begegnen, deren Gedenken lange Zeit vergessen blieb. Ihre Schicksale werden stellvertretend für die Geschichte der NS-Verfolgung in acht unterschiedlicher Opfergruppen erzählt.

Opfergruppen der Ausstellung:

  • sog. „Asoziale“
  • Homosexuelle
  • Opfer der sog. „Euthansie“
  • Politischer Widerstand
  • Roma und Sinti
  • Zeugen Jehovas
  • Zwangsarbeiter

Eine vorgelagerte Station gibt Einblick in das ideologische System des Nationalsozialismus – untermauert mit den entsprechenden Gesetzen – und die Folgen für die Opfer.

Das Herz der Ausstellung bilden Tische mit Biographien, wo die Besucher*innen faktisch wie auch emotional die Möglichkeit einer Annäherung an die einzelnen Personen bekommen. Sehbehinderte haben die Möglichkeit die Inhalte auditiv zu erfahren.
Ein besonderer Schwerpunkt für diesen Ausstellungsort gilt den sog. „Euthanasie“-Opfern. Hier sind bei den Biographie-Tischen insbesondere Elli Goldbeck und Irmgard Heiss vertreten. Von Elli Goldbeck sind Prozessakten der „Erbgesundheitsgericte“ und Teile der Krankenakte erhalten. Das Beispiel ihrer Zwangssterilisation steht stellvertretend v.a. für die menschenverachtenden Auswirkungen des „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ von 1933. Sandra Holtrup M.A. hat diesen Fall recherchiert; Dr. med. Jörg Wittenhaus hat ihn aufbereitet und für die Ausstellung zusammengefasst.

An Hörstationen erzählen „Zweitzeugen“ in Interviews, stellvertretend und auch als Betroffene, die Geschichte einzelner Opfer oder Opfergruppen und geben ihnen eine Stimme gegen das Vergessen.

Die Ausstellung wurde realisiert von einer Vielzahl Beteiligter, insbesondere sind hervorzuheben: P. und M. Schilling (Spuren Finden), K. Adam (Stolpersteine Lengerich/Steinfurt), Studierende der MSD/FH Münster/Ltg. Professorin C. Grönebaum, Ch. Bertels (VHS Münster), G. Flemnitz, W. Burghardt, L. Krämer, M.L. Ramage, K. Hannig (medienforum münster e.V.) u.v.a.

In Kooperation u.a. mit: Regierungspräsidium Münster, Geschichtsort Villa ten Hompel, Stadtarchiv Münster, Landschaftsverband Westfalen-Lippe LWL …

Veranstaltungsort
LWL-Klinik Lengerich, Parkallee 10, 49525 Lengerich

Für Lehrerinnen und Lehrer:
Ausstellung kann ohne Führung ab Klasse 8/9 besucht werden
Vorinformationen über NS-Zeit und Nachbesprechung sind sinnvoll
Arbeitsmaterial für Schüler:innen wird zur Verfügung gestellt
Schulklassen-Termine in Absprache mit:
Peter Schilling pmschilling@t-online.de
Klaus Adam info@stolpersteine-steinfurt.de

Bilder der Premiere 2022 (RP Münster) unter:
MSD / FH Münster

Aktueller Podcast mit Biographien und Interviews:
Spotify-Podcast

LWL-Seite „Der Lengericher Gedenkpfad“