Dokumentation Borghorst

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Münsterstraße 12

Hier lebte die Familie des Textilhändlers Abraham Eichenwald (*1863).

Seine Frau Clara (geb. Cohn, *1871) und er hatten zwei Söhne, Ernst (*1899) und Carl (*1901).

Karl, Clara und Ernst Eichenwald, Sammlung Leveton

Karl, Clara und Ernst Eichenwald, Sammlung Leveton

Mit der Familie zusammen lebte auch Abrahams unverheiratete Schwester Rosette, die den Haushalt führte. Carl übernahm das Geschäft und heiratete Ruth (geb. Schweitzer, *1911). Sie flohen frühzeitig in die USA. Carl starb dort in den 50er Jahren. Ernst studierte Medizin und übernahm 1928 eine Praxis in Münster. Als er seinen Beruf nicht mehr ausüben durfte, zog er 1938 mit Frau Elisabeth (geb. Bielinski, *1904) und Tochter Eva (*1934) nach Burgsteinfurt. Nach der Pogromnacht flüchtete er nach Holland. Dort erhielt er eine Aufenthaltserlaubnis, nicht aber seine Frau als Nicht-Jüdin und seine Tochter als Halbjüdin. Anfang 1939 emigrierte er in die USA. So wurde die Familie auseinandergerissen und sah sich erst 1946 in Kalifornien wieder. 1951 verstarb Ernst an Krebs.

Abraham Eichenwald war bereits 1929 – wenige Monate nach dem Tod seiner Schwester Rosette – verstorben. Clara Eichenwald starb 1942 in Borghorst, ohne ihre geliebte Familie wiederzusehen.

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