Dokumentation Borghorst

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Münsterstraße 24

Hier lebte die Familie des Salomon Hertz (*1883).

Salomon, Lore und Sidonie Hertz, ca. 1936, G. Möllenhoff

Salomon, Lore und Sidonie Hertz, ca. 1936, G. Möllenhoff

Wie sein Vater war Salomon Textilhändler. In zweiter Ehe mit Sidonie (geb. Kleeberg, *1900) stellte sich 1935 Lore ein.

In der Pogromnacht 1938 wurden Geschäft und Wohnung demoliert. Borghorster SA-Leute schmierten an die Wand des Geschäfts: „Rache für Rath“ (s. Abb. unten).

1941 wurde die Familie ins Ghetto Riga deportiert. Salomon musste Zwangsarbeit im Straßenbau leisten. Seine Frau arbeitete zeitweise in der Essensversorgung.

Lore, 8 Jahre alt, wurde 1943 in Auschwitz umgebracht, Salomon 1944 nach einer „Aussortierung“ in Riga. Sidonie deportierte man ins KZ Stutthof, wo sie im März 1945 von russischen Streitkräften befreit wurde. Im August 1945 kehrte sie als Einzige der Borghorster Juden zurück.

Sie emigrierte 1946 zu den Brüdern ihres Mannes in die USA, wo sie Anfang der 80er Jahre verstarb.

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