Dokumentation Borghorst

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Münsterstraße 43

Hier lebte die Familie Bendix Hertz.

Rudolf Hertz, ca. 1920, Sammlung Frese

Rudolf Hertz, ca. 1920, Sammlung Frese

Während der ältere, unverheiratete Bruder Norbert Hertz (*1876) mit Pferden handelte, betrieb der jüngere Bruder Moritz Hertz (*1879) einen Tuchladen.

Moritz war mit Jenny (geb. Jonas, *1887) verheiratet. Die beiden hatten drei Kinder, Herta (*1910), Rudolf (*1913) und Günter (*1919).

Herta heiratete Dagobert Cohen aus Meppen. Nachdem dieser 1939 über England in die USA emigriert war, kehrte Herta mit ihrem Sohn Richard (*1932) ins Elternhaus zurück.

Hertas Bruder Rudolf Hertz flüchtete im Januar 1938 über Holland in die USA und überlebte so Krieg und Verfolgung.

Im November 1938 floh der jüngere Bruder Günter in die Niederlande. Am 11. November 1942 wurde er von Drancy nach Auschwitz deportiert. Laut den Todesbüchern von Auschwitz starb er dort am 30. November 1942.

Norbert und Moritz Hertz wurden eines Tages abgeholt und ins KZ Sachsenhausen gebracht. Beide starben dort im Jahr 1942.

Jenny Hertz, ihre Tochter Herta und Enkelkind Richard wurden am 24. Januar 1942 ins Ghetto Riga deportiert. Ihre Spuren verlieren sich am 28. Juli 1944, an dem Tag, an dem sie laut Sidonie Hertz „aussortiert“ wurden.
Vermutlich sind sie nach 1944 in einem der Folgelager ermordet worden.

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